Wir möchten Ihnen anhand eines konstruierten Beispiels erklären, welche Bedeutung visuelle Entwicklungsdefizite für Kinder haben können. Da die meisten Kinder, die zu uns kommen, Lern- und Leseprobleme haben, stellen wir einen solchen Fall dar:
Frau Müller kommt mit ihrem Sohn Tim, 8 Jahre, zu uns. Im Anfangsgespräch schildert sie seine Probleme:
Tim liest ungern und im Vergleich mit Gleichaltrigen relativ schlecht. An seltenen Tagen ist das Lesen aber deutlich besser. Beim Vorlesen verdreht er Buchstaben, 'überliest' Endungen von Wörtern. Er wird schnell unruhig und in der Schule fällt es ihm schwer, stillzusitzen.
Im Unterricht wirkt er unkonzentriert, oft redet er dazwischen.
Auf Anraten der Lehrer hat Tim wegen seiner Wahrnehmungsauffälligkeiten bereits eine Ergotherapie absolviert, dies hat die Situation leicht verbessert, aber nicht gelöst.
Bei einem Augenarzt wurden schon alle üblichen Tests durchgeführt. Diese ergaben, dass Tim gute Augen hat und keine Brille benötigt.