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Funktionaloptometrie für Erwachsene:
Ein Fallbeispiel aus der Praxis

Wir beschreiben Ihnen hier einen realen Fall aus unserer Praxis.
Wenn Sie lieber selbst sofort testen wollen, ob wir Ihnen helfen können, scrollen Sie bitte nach unten :-)
Visuelle Funktionsdefizite bei Erwachsenen

Frau T. 48 Jahre - Ein Praxisfall zum Thema Funktionaloptometrie für Erwachsene

Frau T. meldete sich bei uns mit folgendem Anliegen:

Sie trage die richtige Brille und merke trotzdem in vielen Situationen, dass ihr visuelles System nicht hundertprozentig funktioniere. Dies resultiere dann häufig in Beschwerden wie:
Unschärfe, in der Nähe und Ferne, auch einseitig und wechselnd
Kopfschmerzen
Migräne
Verspannungen
Manchmal Schwindel
Erschöpfung
Selten Doppelbilder und das Gefühl zu schielen
Sie beschreibt eine wiederkehrende (rezidive) Haltungsproblematik im Bereich Halswirbelsäule (HWS) und Atlas
So wie Frau T. es beschrieb, lagen mit Sicherheit visuelle Funktionsdefizite vor. Das ist grundsätzlich eine gute Nachricht, denn das visuelle System kann man über z.B. visuelles Entlastungstraining wieder auf einen normalen Stand bringen. Damit lösen sich in der Regel die anderen Beschwerden auch komplett auf.

Die oben beschriebene Kombination an Beschwerden ist in so einem Fall gar nicht so selten. Besonders die Kombination aus visuellen Problemen und Kopfschmerzen, Migräne und Verspannungen sind ein Klassiker. Dann dauert es in der Regel auch leider nicht lange, bis es zu Problemen in der Halswirbelsäule und dem Atlas kommt. Dies basiert auf einer Funktionskette zwischen Augenmuskulatur, HWS/Atlas und Kiefer.

Oft werden bei solchen Beschwerden erst die HWS/Atlas Probleme und Verspannungen therapiert. Dies oft mit mäßigem Erfolg, weil das visuelle System dadurch nicht "geheilt" wird.

Informationen aus der Anamnese (Fragebogen)

Anhand eines Fragebogens bekamen wir nun folgende zusätzliche Informationen:

Frau T. trägt eine Gleitsichtbrille und eine gesonderte PC-Brille. Gleitsichtbrillen sind in so einem Fall nicht sinnvoll (Die Gründe haben wir ihr im Analysegespräch fallbezogen ausführlich erklärt). Sie hat einen Bildschirmarbeitsplatz und merkt nach relativ kurzer Zeit, dass ihr Sehen dort dann auch schlechter wird.

Frau T. ist sich nicht sicher, ob sich die visuellen Probleme und die allgemeinen Probleme (Verspannungen etc.) zeitgleich gebildet haben; dies ist für unsere Arbeit auch nicht entscheidend.

Ihre Beschwerden nehmen spürbar zu. Regelmäßig besucht sie ihren Augenarzt, dort wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Des Weiteren lässt sie sich regelmäßig an der Halswirbelsäule und den Verspannungen behandeln, verspürt dann auch Erleichterung, die aber nicht lange anhält.

Frau T. führt regelmäßig körperliche Übungen durch, die ihr empfohlen wurden und treibt gemäßigt Sport, da die HWS-Situation mehr nicht zulässt. Sie berichtet von sich aus, dass sie das Gefühl hat, einen Rundrücken zu entwickeln.

Empfohlen wurde sie von ihrem Osteopathen, der schon öfter Patienten hatte, die parallel bei uns waren und überdurchschnittliche Erfolge hatten.

Gedanken vor der visuellen Untersuchung

Frau T. ist wie zuvor erwähnt ein klassischer Fall. Die Kombination aus visuellen Problemen, HWS, Atlas und Verspannungen ist bei Erwachsenen die Regel. Ihre Situation beginnt leider schon zu eskalieren, was man an folgenden Beschwerden erkennen kann: Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Doppelbilder und das Schielgefühl weisen darauf hin, dass das Gehirn und der Körper die Schwierigkeiten nicht mehr kompensieren können.

Es ist dabei nicht entscheidend, was zuerst da war, visuelle oder allgemeine Problematik. Eins bedingt nun ungünstigerweise das andere.

In der visuellen Untersuchung (Sehanalyse) muss jetzt differenziert herausgefunden werden, welche visuellen Probleme vorliegen und welche allgemeinen Probleme damit korrelieren (dazu passen). Aller Wahrscheinlichkeit nach liegen visuelle Probleme in den Bereichen visuelle Belastbarkeit/Funktionalität, visuelle Wahrnehmung und visuelle posturale (die Körperhaltung betreffende) Zentrierung vor.

Das heißt übersetzt: Das visuelle System arbeitet so schlecht und ist so wenig belastbar, dass Frau T. sich massiv visuell anstrengen muss. Durch das schlecht funktionierende Sehsystem leidet die visuelle Wahrnehmung, wodurch man z.B. am PC-Arbeitsplatz viel mehr hinschauen muss als gewöhnlich.

Die angenommene visuelle posturale Dezentrierung bedingt eine körperliche Anpassung an das "schiefe" visuelle System. Einfach gesagt: Der Körper passt sich an das Sehen an und dies macht Frau T. schief. :-)

Die Sehanalyse von Frau T. zum Thema Funktionaloptometrie für Erwachsene

Die Ergebnisse der Sehanalyse von Frau T. waren wie folgt:
Frau T. hat große Probleme, Dinge in der Nähe entspannt anzusehen.
Es liegt ein latentes Schielen in der Ferne vor, was im Normalfall kein Problem wäre.
Die Beweglichkeit der Augen ist gering.
Teilweise kommt es zum Abschalten eines Auges.
Frau T. bemerkt ein Druckgefühl an den Schläfen und leichten Schwindel nach kürzester Testzeit.
Die Messung der visuellen Wahrnehmung zeigt deutliche Einschränkungen.
Ein Eye-Tracking-Lesetest ergibt, dass Frau T. recht langsam und unsicher liest und auch die Fragen zum Text eher schlecht beantworten kann. Der Analysebericht zeigt während des Lesens kein stabiles beidäugiges Sehen, weshalb Frau T. nicht schneller und "konzentrierter" lesen kann.
Auf Fotos sehen wir uns gemeinsam Frau T's Haltung an. Auffällig ist die Körperhaltung im Sitzen, im Stehen, einen "Turtleneck" (vorgestreckter Kopf) und eine eingefallene Brustwirbelsäule (BWS). Des Weiteren hält sie den Kopf leicht gekippt, was auf ein dezentes Höhenschielen hinweisen könnte. Unabhängig davon ist diese Kopfhaltung nicht gut für die HWS und den Atlas.
Die visuelle Dezentrierung passt zur Körperhaltung und bedingt diese zum Teil auch. Genauso wie auch die Körperhaltung die visuelle Dezentrierung bedingt. :-)
Dies ist nur ein Auszug der Messergebnisse, die wir bei unserer Sehanalyse erhalten. Sei zeigen aber schon deutlich, wieso Frau T. diese Beschwerden hat.
Funktionaloptometrie für Erwachsene

Das Fazit zum Thema Funktionaloptometrie für Erwachsene

Zusammenfassend ergibt sich in Frau T.`s Fall:

Alle ihre Probleme und Beschwerden passen zu den visuellen Defiziten. Das visuelle System von Frau T. funktioniert so schlecht, dass sie bei der Arbeit in kürzester Zeit an ihre Leistungsgrenzen kommt. Sie überanstrengt sich also ständig. Je öfter sie sich überanstrengt, desto mehr verschlechtert sich die Situation. Spätestens dann kommt es zu Verspannungen, Kopfschmerzen oder Ähnlichem.
Die gute Nachricht ist: Man kann das visuelle System trainieren und hat damit in der Regel auch schnelle Erfolge!

Frau T. führt ein visuelles Entlastungstraining durch. Dieses beinhaltet Funktionaloptometrie, visuelles Wahrnehmungstraining und ein Training der visuellen Mitte. Parallel macht sie ihre körperlichen Übungen, die durch unseren Osteopathen bzgl. HWS/Atlas noch etwas ergänzt wurden. Eine ergonomische Arbeitsplatzberatung und richtiges Verhalten während der PC-Arbeit sind ebenfalls Bestandteile des Trainings. Ausgleichssport, der die HWS nicht belastet, wurde ebenfalls besprochen und noch Vieles mehr :-)

Die Kopfschmerzen traten erwartungsgemäß nach wenigen Wochen nur noch selten auf, die Migräne gar nicht mehr (womit zu rechnen war). Die Verspannungen nahmen etwas langsamer ab, was bedingt ist durch die Muskulatur, das Bindegewebe und die Faszien.

Nach ca. 9 Monaten war Frau T. beschwerdefrei. Das gesamte Training dauerte aber länger, denn das Ziel soll immer sein, dass das visuelle System perfekt funktioniert. Nur wenn die erlernten Fähigkeiten sicher integriert werden, kann man nicht in alte Muster zurückfallen.

Visuelles Entlastungstraining (eine Kombination aus mindestens Funktionaloptometrie, visuellem Wahrnehmungstraining und visuellem Mittenzentrierungs-Training) ist in solchen und auch einfacheren Fällen eine gute Methodik, um vielschichtige Situationen aufzulösen. Wichtig ist immer, dass nicht nur rein visuell gearbeitet wird, es muss der Mensch und sein gesamter Lebensbereich einbezogen werden.

Dass man so komplex arbeiten muss, liegt auch an unserer digitalen Lebensart, die das visuelle System unverhältnismäßig und den Menschen an sich stark belastet.

Ich hoffe, dieser Fall war spannend für Sie und die Zusammenhänge sind trotz einfacherer Erklärung verständlich gewesen.

Sollten Sie Fragen haben oder sich selbst testen wollen, benutzen Sie die Buttons unter diesem Text.

Viele liebe Grüße, Claus Ellinghausen
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Visualtraining für Erwachsene - die häufigsten Fragen

Visuelle Funktionsdefizite bei Erwachsenen beziehen sich auf Probleme, bei denen das Sehsystem nicht optimal funktioniert, was zu Symptomen wie unscharfem Sehen, Kopfschmerzen, und Verspannungen führen kann, obwohl die Sehkraft als normal gilt.
Visuelle Funktionsdefizite können das Gehirn überlasten, was Schwindel und Migräne auslöst. Diese Probleme entstehen, wenn die Augen nicht effizient zusammenarbeiten und das Gehirn Schwierigkeiten hat, visuelle Informationen zu verarbeiten.
Nacken- und HWS-Probleme treten häufig auf, weil das Sehsystem eine direkte Verbindung zur Haltung hat. Visuelle Defizite führen zu Fehlhaltungen, die Verspannungen und Schmerzen im Nackenbereich verursachen.
Visuelle Funktionsstörungen können eine schlechte Körperhaltung begünstigen, wie z.B. den „Turtleneck“ (vorgestreckter Kopf) oder eine eingefallene Brustwirbelsäule, was wiederum zu weiteren körperlichen Beschwerden führt.
Latentes Schielen ist eine Form des Schielens, die oft unbemerkt bleibt, da das Gehirn die Fehlstellung der Augen ausgleicht. Dies kann jedoch zu visueller Überlastung und Symptomen wie Kopfschmerzen und Schwindel führen.
Eye-Tracking ist entscheidend bei der Diagnose, da es die Augenbewegungen beim Lesen aufzeichnet und zeigt, ob beide Augen synchron arbeiten, was für flüssiges und schnelles Lesen notwendig ist.
Funktionaloptometrie behandelt die zugrunde liegenden visuellen Defizite, die oft Kopfschmerzen verursachen. Durch gezielte Übungen wird die Augenkoordination verbessert, was die Belastung des Sehsystems und damit die Kopfschmerzen reduziert.
Gleitsichtbrillen können das Sehsystem zusätzlich belasten, insbesondere wenn visuelle Funktionsdefizite vorliegen, da sie die Augen ständig an unterschiedliche Sehzonen anpassen müssen, was zu visueller Überanstrengung führt.
Visuelle Wahrnehmungsstörungen können die Effizienz am Arbeitsplatz stark beeinträchtigen, da Betroffene mehr Anstrengung benötigen, um visuelle Aufgaben zu erfüllen, was zu schneller Erschöpfung und Konzentrationsproblemen führt.
Die Dauer der Behandlung variiert, aber in vielen Fällen zeigen sich bereits nach wenigen Wochen erste Verbesserungen. Eine vollständige Therapie kann mehrere Monate dauern, um nachhaltige Erfolge zu erzielen und Rückfälle zu verhindern.
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