Konvergenzinsuffizienz kann erheblich zu schulischen Problemen beitragen. Kinder, die Schwierigkeiten haben, ihre Augen auf nahe Objekte zu fokussieren, erleben oft erhebliche Herausforderungen im schulischen Umfeld. Diese Schwierigkeiten können sich auf verschiedene Weise manifestieren:
- Leseschwierigkeiten und LRS:
Lesen ist eine zentrale Fähigkeit im schulischen Kontext. Kinder mit Konvergenzinsuffizienz kämpfen oft mit dem Lesen, weil sie Schwierigkeiten haben, die Zeile zu halten und Wörter klar zu sehen. Dies führt zu langsamerem Lesen, häufigem Verlieren der Zeile und reduziertem Textverständnis. Studien zeigen, dass Kinder mit Konvergenzinsuffizienz ein höheres Risiko für die Entwicklung von Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS) haben.
Die ständige Anstrengung, die Augen zu fokussieren, kann die Konzentrationsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Diese Kinder zeigen oft eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne und werden leicht abgelenkt. Dies macht es schwierig, längere Zeit aufmerksam zu bleiben, was sich negativ auf die Fähigkeit auswirkt, dem Unterricht zu folgen und Aufgaben zu erledigen.
Durch die ständige visuelle Anstrengung können Kinder mit Konvergenzinsuffizienz auch Verhaltensprobleme entwickeln. Sie werden oft frustriert und gereizt, was zu Unruhe und gelegentlich aggressivem Verhalten führen kann. Diese Verhaltensauffälligkeiten werden oft fälschlicherweise als Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diagnostiziert, obwohl sie auf visuelle Probleme zurückzuführen sind.
Eine umfassende Studie aus den USA hat gezeigt, dass gezielte Interventionen, wie visuelles Entwicklungstraining, signifikante Verbesserungen in der schulischen Leistung und im Verhalten von Kindern mit Konvergenzinsuffizienz bewirken können.